Ich sass da und dachte: “Warum trägt sich niemand in meinen E-Mail-Verteiler ein? Warum gewinne ich neue Kunden nur durch Empfehlung? Warum geht's so langsam voran?”
Zum Glück konnte ich das ändern.
Wie wäre es, wenn du abends von Kunden zurück kommst und siehst: 3 Leute haben eine Online-Beratung gebucht und 2 sich für ein Seminar angemeldet?
Fühlt sich gut an: Dein Funnel funktioniert!
Ein Funnel verstärkt deine Marketing-Aktivitäten. Er macht aus einer passiven Website ein aktives System. Dein grosser Vorteil.
Warum?
Ein Funnel begleitet Interessierte besser, als eine schöne Website. Die Website «funktioniert» nur bei denen, die genau jetzt bestellen wollen – das sind maximal 2 %.
Der Funnel kümmert sich um die anderen > 98 %.
Praktische-Tipps zu Funnel-Tools
Und zwar am Beispiel unseres eigenen Sales-Funnels.
Wir stellen dir unsere Funnel-Tools vor: Anwendungen, die wir selber täglich nutzen und dir für deinen Marketing-Funnel (auch: Sales-Funnel) empfehlen.
Erstelle deinen Funnel mit den ersten 4 Tools.
Willst du schnell und einfach deinen eigenen Funnel erstellen?
Vom Lead Magnet (Freebie) über die Kontaktverwaltung bis zur Terminbuchung und dem Erstgespräch – diese vier Tools ermöglichen all das und sind untereinander verknüpft.
Natürlich gehören einige Überlegungen dazu, damit aus der rein technischen Verknüpfung von Tools ein funktionierendes System mit passenden Inhalten entsteht.
Dabei hilft dir unser BizCamp für Macher:innen, die ein modernes (Online-) Business wollen. Schau dir das an!
Nr. 5-10 sind Produktivitäts-Tools:
Wir verwenden sie z. B. für Grafiken und Tutorials oder zur Zahlungsabwicklung. Diese Online-Dienste erleichtern uns die Arbeit, sind aber nicht Pfeiler des Funnels.
Zu jedem Tool gibt es Alternativen. Wir schreiben jeweils, warum wir uns für diesen Dienst entschieden haben.
Übrigens: Wenn du noch nicht sicher bist, was ein Funnel ist, dann lies zuerst diesen Artikel inkl. Sales-Funnel-Beispielen, die du für dich adaptieren kannst. Komm dann einfach wieder hierher zurück.
Die 4 Hauptpfeiler unseres Sales-Funnels:
1. Leadpages: Unser Auftritt gegen aussen
Vielleicht überraschend: Eine eigene Website ist kein MUSS für einen Funnel.
Für unsere Website verwenden wir WordPress in Kombination mit Elementor Pro.
Eine Seite, die z. B. von einer Facebook-Werbung oder von einem Newsletter aus verlinkt wird, lässt sich auch mit dem Online-Dienst Leadpages erstellen. Das kann losgelöst sein von deiner Website.
Der Name sagt es schon: Ziel einer Leadpage ist es, Leads zu gewinnen, d. h. Kontakte von potenziellen Kunden. (Was ist ein Lead?)
Warum Leadpages?
Folgende Möglichkeiten bei Leadpages haben uns überzeugt:
- Erstellen von Landing Pages, Pop-up-Eintrageformulare, Alert Bars (Hinweisleisten)
- A/B-Tests
- Statistiken
- Integration mit vielen bekannten Tools (Drip, WebinarJam etc.)
- WordPress-Plugin erhältlich
Es geht auch kleiner: Eine Leadbox ist ein kleines Kontaktformular in einem Pop-Up-Fenster, das sich beim Klick öffnet und dann wieder verschwindet.
Kosten für Leadpages: Abo bereits ab $37/Monat (inkl. Pop-Ups und Alert-Bars).
2. Drip: E-Mail-Marketing-Automation
Bei Drip laufen alle Fäden zusammen. Quasi unsere Funnel-Automation.
Die Kontaktangaben, die über Landingpages und Eintrageformulare eingehen, kommen bei Drip an. Das ist also unsere «Kundendatei». Drip ist aber auch die Schaltzentrale für unsere E-Mail-Automation.
E-Mail-Automation: Das ist bei uns ist einerseits der Newsletter, der an alle Kontakte geht. Viel wichtiger aber: Drip verschickt automatisierte E-Mails an Kunden, die sich in unserem Funnel an bestimmten Punkten befinden.
Interessierte an einer Funnel-Konzeption erhalten andere Mails als BizCamp-Absolventen, denn sie haben komplett andere Bedürfnisse und Fragen an uns.
Die E-Mail-Automation lässt sich in «Workflows» organisieren.
Beispiel: Jemand hat sich im Newsletter auf den Link für ein Impulsgespräch geklickt, dann aber nicht gebucht.
Wir schicken dieser Person ein paar Tage später automatisch eine Nachfass-E-Mail mit einer Erinnerung.
Klappt das und es findet ein Gespräch statt, startet eine Serie nützlicher E-Mails, mit der wir dieser Person gezielt helfen.
Warum Drip?
Wir haben uns aus verschiedenen Gründen für Drip entschieden:
- einfache Handhabung, simple Benutzeroberfläche
- Tag-basiert mit Custom Fields (benutzerdefinierte Felder, z. B. «Termin Datum», «Termin Typ»)
- Custom Events (braucht man u. a. zur Erfassung von Conversions)
- Verwaltung der Kundendaten übersichtlich
- Verknüpfungen mit dem Kalendertool für Erstgespräche, Leadpages etc.
- Automatisierte E-Mail-Kommunikation und Newsletter
- visuelle Darstellung der Workflows (die auch geteilt werden können)
Lead Scoring:(Steht neuen Accounts nicht mehr zur Verfügung) Aufgrund von Aktivitäten wie z. B. dem Besuch einer bestimmten Seite, dem Öffnen von E-Mails, Klicks auf Links im Newsletter etc. erhält jeder Kontakt Punkte. Wir sehen, wer die meisten Punkte – den höchsten Lead Score – hat, wer also sehr interessiert ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit Kunde wird.
Drip ist das zentralste Funnel-Tool in unserem Beispiel. Wir gewinnen monatlich hunderte neue Leads, die in Drip einfliessen. Für das, was dieses Tool uns abnimmt, zahlen wir gerne das Abo!
Beispiel: Ausschnitt aus einem unserer Workflows in Drip:
3. WebinarJam und EverWebinar
Video schafft Nähe – man erhält einen Eindruck von einer Person und merkt, ob sie einem sympathisch ist.
In unserem Webinar erhalten Leute, die an wirksamen Web-Strategien interessiert sind, erste wertvolle Tipps für ihr Unternehmen. Und sie lernen uns kennen, die Menschen hinter dem Unternehmen Convertable.
Das Webinar hat für uns aber auch die Funktion eines Lead Magnets (oder Freebie): Leute, die sich dafür anmelden, geben ihre E-Mail-Adresse an.
Wir verwenden die Tools WebinarJam und das dazugehörige EverWebinar.
Kosten WebinarJam: ab $39 pro Monat, EverWebinar: ab $499 pro Jahr,
Warum WebinarJam?
WebinarJam überzeugt uns, weil es ein komplettes Webinar-System ist. Wir haben einige Webinar-Tools getestet.
- Webinare sind in kürzester Zeit erstellt
- Integration mit E-Mail-Marketing (Drip)
- vor und nach dem Webinar können E-Mails mit dem Link zum Live-Stream und zur Aufzeichnung versendet werden
- integrierter Chat, Umfragefunktion, Einblendung von Videoinhalten und sonstigen Angeboten (zum Beispiel Direkt-Buchung eines Strategiegesprächs mit uns)
- Live-Streaming, aber auch kombinierbar mit EverWebinar
EverWebinar, das zu WebinarJam gehört, erlaubt «Evergreen-Webinare» – also aufgezeichnete statt live Webinare. Wenn sich jemand anmeldet, startet das Webinar zur gewählten Zeit oder innerhalb der nächsten 15 Minuten – mit Live-Feeling, 24/7.
Über den Chat haben wir auch beim Ever-Webinar jederzeit die Möglichkeit, Fragen der Teilnehmenden entweder live oder per E-Mail zu beantworten.
Beispiel: Screenshot aus einem unserer Ever-Webinare.
4. Acuity Scheduling: Terminverwaltung
Mit Acuity Scheduling organisieren wir unsere Impulsgespräche. Das sind unverbindliche Video-Calls mit Leuten, die an unserem Angebot interessiert sind. Oft “Erstgespräche” genannt.
Viele Funnels haben zum Ziel, mehr Erstgespräche zu generieren.
In den Strategiegesprächen schauen wir uns die Situation der Interessenten erst einmal an, damit beide Seiten entscheiden können, ob eine Zusammenarbeit in Frage kommt.
Warum Acuity Scheduling?
Acuity Scheduling überzeugt uns aus folgenden Gründen:
- Kalender von verschiedenen Teammitgliedern lassen sich kombinieren oder auch einzeln als Link verschicken (auf unserer Website sieht man die freien Termine von Chris und Sam. Chris kann aber auch nur seine eigenen freien Termine an jemanden schicken)
- Ein Fragebogen kann nach Terminwahl dargestellt werden (ein Muss für unsere Impulsgespräche)
- Termine lassen sich nach Art oder Dauer voreinstellen
- Kostenpflichtige Termine können definiert und mit Stripe oder PayPal verknüpft werden
- Acuity weist einen Termin automatisch demjenigen Mitarbeiter zu, der momentan weniger Termine hat
- Integration mit Drip etc.
Beispiel: Screenshot des Kalenders auf unserer Buchungs-Seite.
Weitere Tools, die unsere Arbeit erleichtern
5. Zoom: Video-Calls und Sitzungen
Wir treffen uns für Meetings online aller Art in Zoom. Mittlerweile kennen die meisten Zoom, das spart uns grosse Erklärungen.
Auch die 1:1-Coachings in unserem BizCamp und Impulsgespräche finden so statt.
Vorteile von Zoom:
- Möglichkeit, Videoanruf aufzuzeichnen
- Bildschirm teilen ist möglich, kann wahlweise den Teilnehmern freigeschaltet werden
- Whiteboard-Funktion bzw. Anschliessen eines iPads
- zuverlässiger als Skype
- (Wiederkehrende) Termine lassen sich im voraus planen und via Link teilen
- Breakout-Rooms: Verteilen der Teilnehmer:innen in verschiedene virtuelle Räume, z. B. für Gruppenarbeit
Zoom kannst du übrigens auch ganz gut für erste Webinare oder Online-Infoveranstaltungen nutzen.
Auch für die Durchführung von Live-Online-Kursen ist Zoom sehr gut. Nicht zuletzt, weil es “alle” kennen.
Siehe auch unsere Zoom-Anleitung.
6. Help Scout: Kundensupport
Unsere Kunden haben zwischendurch Fragen an uns. Diese beantworten wir über Help Scout.
Help Scout ist ein Ticketing-System: Anfragen können direkt beantwortet, jemandem zugewiesen und auch nachverfolgt werden. Die Fragen gehen nicht in einer Flut von täglichen E-Mails unter – man hat Übersicht.
Mit dem «Beacon» blenden wir auf unserer Memberseite (siehe 9.) einen «Support-Button» ein. Man kann uns direkt eine Nachricht schicken.
Das Coole ist, wenn wir online sind, wird zudem eine Live-Chat-Möglichkeit eingeblendet, aber nur dann!
7. ScreenFlow: Tutorials erstellen
ScreenFlow ist unser Alleskönner-Video-Tool.
In ScreenFlow lassen sich Videos direkt bearbeiten. Video schneiden, Text darüberlegen, Ton anpassen, alles geht recht schnell und einfach.
ScreenFlow eignet sich aber auch für Tutorials.
Beispiel BizCamp: Um unseren Kunden einzelne Funktionen von Online-Diensten oder Facebook zu erklären, machen wir gerne kurze Tutorial-Videos, auf denen der Bildschirm zu sehen ist («Screencast»).
8. Canva: Einfach und schnell Grafiken erstellen
Wenn es darum geht, in nützlicher Zeit ein ansprechendes Bild für einen Blogbeitrag oder einen Facebook-Post zu erstellen, ist Canva die Adresse.
Canva bietet Vorlagen zur Gestaltung von diversen Online-Grafiken in der richtigen Grösse für Pinterest, Facebook-Header etc. Lizenzfreie Fotos lassen sich direkt suchen und verwenden.
Beispiel: Clean und einfach – die Grafik für unseren aktuellen PDF-Ratgeber.
9. DigiMember: Membership-Seite
DigiMember ist ein WordPress-Plugin als Mitglieder-Plattform für unsere zahlenden Kunden.
Es gibt passwortgeschützte Bereiche, die Möglichkeit, das Kundenkonto zu verwalten, und auch Zahlungen können über DigiMember via Digistore24 abgewickelt werden.
Wir verwalten die Inhalte des BizCamps über dieses Tool. In einem vordefinierten Zeitplan werden laufend neue Inhalte für Teilnehmende freigeschaltet.
Um die Module und Lektionen unserer Online-Kurse noch besser darzustellen, verwenden wir dazu das WordPress-Plugin “LearnDash”.
Zudem ist DigiMember via Zapier mit Drip verknüpft, so können wir massgeschneiderte E-Mails verschicken.
Update
Inzwischen haben wir DigiMember ganz durch LearnDash ersetzt und anstelle von Digistore24 nutzen wir ThriveCart.
Hauptgrund für ThriveCart: Kurse sind in der Schweiz nicht MWST-pflichtig, DS24 verrechnet jedoch immer die Mehrwertsteuer.
10. Zapier: Verbindungsstück zwischen Tools
Zapier ist eine Schnittstelle für verschiedene Tools, die nicht in sich schon untereinander integriert sind, wie wir das bei Drip und Leadpages zum Beispiel beschrieben haben.
Mit Zapier verknüpfen wir z. B. Acuity Scheduling mit Trello. So bald ein Termin gebucht wird, erstellt Zapier automatisch eine Karte in Trello.
Weitere Beispiele:
Bei Zapier hast du die Wahl zwischen einer kostenlosen Version mit eingeschränkter Funktionalität oder verschiedenen Preisplänen, je nach Bedürfnis.
Das sind unsere Top Ten Funnel-Tools.
Daneben nutzen wir noch andere Webanwendungen, zum Beispiel Google Docs, Slack und Trello für unsere Kommunikation und Planung, Buffer für Social Media Posts, den Facebook Business Manager und viele mehr.
Eine übersichtliche Auflistung findest du in unserer Tool-Liste.
Was sind deine Favoriten?
Oder wovon hast du dich wieder verabschiedet? Wir freuen uns über Kommentare und Erfahrungen mit anderen Funnel-Tools wie ClickFunnels, FunnelCockpit, HubSpot, CleverReach usw.
Offenlegung: Einige Links in diesem Artikel sind Affiliate-Links. Wir erhalten eine kleine Provision, wenn du darüber etwas kaufst. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten.
4 Responses
Hi Sam, hi Chris,
Danke für die super Auflistung. Ich stehe noch ganz am Anfang, bei der Menge an Tools wird einem ganz schwindlig 😅.
Mir wurde Clickfunnels wiederholt sehr and Herz gelegt und ich wüsste gerne wie sich dies von Eurer Strategie unterscheidet. Sie preisen es ja als „alles in einem Tool an“.
Viele liebe Grüsse aus dem Tessin,
Oliver
ClickFunnels ist sicher ein gutes Tool und wie immer hat ein «Alles-in-einem-Tool» Vor- und Nachteile. Oft können solche Tools ganz viel ziemlich gut, aber einiges halt nicht super gut. Darum immer selbst testen, da es davon abhängig ist, wo man seine Prioritäten hat. Was ich sagen kann: Die meisten, die CF verwenden, haben trotzdem ein eigenes E-Mail-Marketing-Tool im Einsatz.
PS. Wenn du dich für ClickFunnels interessierst, dann schau dir unbedingt auch die Alternative aus Deutschland, FunnelCockpit, an.
Hallo,
ich möchte einen funnel einsetzen über welche der Interessenten via Ads, Facebook, Instagram) auf die Frage stößt „was sind Sie bereit heute in Ihr erfolgreiches Online-Business zu investieren?“
0-250 Euro
250-500 Euro
500-750 Euro
750-1000 Euro
(4 Antwort-Butons)
Ist dies bei Ihrem System so darstellbar?
Danke und Gruß
Kai Becker
Hallo Kai
Im Prozess eine Frage stellen ist im Grunde sehr simpel umzusetzen. Die Frage hier ist mehr: wo in der Kundenreise soll das abgefragt werden, welches Marketing-Automationstool eingesetzt wird etc. In unserem Funnel beispielsweise fragen wir einiges ab bei der Buchung eines Erstgesprächs. Soll es früher unterwegs gefragt werden, kann das direkt in einer E-Mail mit einem Trigger-Link (das ist mittlerweile in allen vernünftigen E-Mail-Marketing-Lösungen machbar) geschehen. Ausserhalb von E-Mail – zB auf einer Landing-Page – wären das einfach 4 ganz normale Buttons. Je nach Marketing-Tool kann man da ebenfalls mit Trigger-Links arbeiten (bzw Parameter an Links wie zB ?button=1) oder man kann mit JavaScript auf dem Button oder auf der Zielseite die entsprechende Wahl ins Marketing-System übertragen. Es kommt also auf die Gesamtstruktur des Funnels draufan… wir propagieren nicht ein einzelnes System – ein Funnel ist meist eine Kombination von Tools, Website und Anzeigen. So ist man flexibler als wenn man versucht, alles innerhalbs der Einschränkungen/Limiten eines Funnel-Tools umzusetzen.