Was ein Funnel wirklich bringt – und warum er nicht das Erste sein sollte

Du hörst überall: Du brauchst einen Funnel.

Doch was, wenn du noch gar nicht weisst, wofür genau?

Für wen? Und in welcher Sprache?

Ich habe in den letzten Jahren unzählige Solopreneure und Coaches begleitet, die genau das versucht haben.

Einen Funnel bauen. Ein Freebie entwerfen. E-Mails automatisieren.

Aber oft fehlte etwas Entscheidendes: die Klarheit davor.

Ich selbst habe früher gesagt: «Du brauchst einen Funnel». 

Wir hatten sogar ein eigenes Online-Programm dazu – das Funnel-Bootcamp. Und damals war das auch stimmig.

Heute sehe ich das differenzierter.

Ein Funnel kann extrem wirksam sein. Aber er ersetzt keine Klarheit. Kein Gefühl für Sprache. Kein echtes Verständnis für deine Zielgruppe.

Er ist kein Shortcut, sondern eine Struktur, die dich unterstützt. Vorausgesetzt, du weisst, wofür.

Also brauchst du einen Funnel? Vielleicht. Vielleicht nicht.

Was du brauchst, ist eine klare Ausrichtung. Und dann ein System, das deine Wirkung sichtbar macht.

Ein Funnel kann genau das sein. Aber nur, wenn er aus deiner inneren Klarheit entsteht.

Was du hier bekommst

In diesem Artikel zeige ich dir:

  • wie ein Funnel wirklich funktioniert
  • warum er dir Zeit, Energie und Nerven sparen kann
  • und wie du ihn so gestaltest, dass er zu dir und deinen Wunschkund:innen passt

Funnel-Beispiele zum Herunterladen: Box klicken.

Was ist ein Funnel - wirklich?

Das Wort Funnel kommt aus dem Englischen und bedeutet Trichter.

Oben weit, unten schmal. Ein einfaches Bild.

Aber im Marketing ist es etwas irreführend. Denn bei einem Trichter kommt unten das Gleiche raus, was du oben hineingibst. Beim Funnel nicht.

Ein Funnel ist eher wie ein Filter. Du ziehst viele Menschen an und begleitest gezielt die weiter, die wirklich zu dir passen.

Das kann so aussehen:

  • Oben landen Interessierte auf deiner Website oder durch einen Social-Media-Post.
  • Sie erhalten ein konkretes Angebot, das neugierig macht.
  • Wer sich angesprochen fühlt, trägt sich ein.
  • Danach beginnt der Beziehungsaufbau: per E-Mail, mit Content, in Gesprächen.
  • Am Ende steht vielleicht ein Kennenlerngespräch oder ein Kauf.

Du musst also nicht ständig manuell reagieren.

Der Funnel übernimmt einen Teil der Arbeit  und du kannst dich auf die Menschen konzentrieren, die wirklich Interesse haben.

Funnel-Schema

Welche Arten von Funnels gibt es?

Wenn du dich mit dem Thema beschäftigst, begegnen dir viele Begriffe:

  • Sales Funnel
  • Marketing Funnel
  • Lead Funnel
  • Conversion Funnel
  • Verkaufstrichter
  • Marketingtrichter

Klingt verwirrend, meint aber im Grunde immer das Gleiche.

Es geht darum, Menschen durch eine klar strukturierte Abfolge von Schritten zu begleiten – vom ersten Kontakt bis zur Entscheidung. 

Ziel ist immer eine bestimmte Handlung, zum Beispiel eine Terminbuchung oder ein Kauf. 

Das nennt man Conversion.

Conversion = Stelle, an der sich etwas verändert.

Beispiel: Eine Interessentin wird zu einer Kundin.

Wieviele Menschen diesen Schritt machen zeigt die «Conversion Rate». Wenn aus 100 Interessierten 5 ein Gespräch buchen oder kaufen, liegt die Rate bei 5 %.

Beispiel: Marketing-Funnel für Coaches, Expertinnen & Berater

Du möchtest mit deinen Wunschkund:innen ins Gespräch kommen, aber nicht jedem hinterherlaufen?

Ein strukturierter Funnel hilft dir, genau das zu ermöglichen. 

Hier zeige ich dir ein Beispiel, das sich in der Praxis bewährt hat.

Beispiel-Funnel für Coaches, Expertinnen & Berater

Die 8 Elemente in diesem Funnel

1. Startpunkt
Du schaltest eine Anzeige, veröffentlichst einen Social-Media-Post oder teilst einen Link zu einem hilfreichen Freebie.

2. Landingpage
Die Person landet auf einer Seite, wo du ein konkretes, nützliches Angebot machst, zum Beispiel ein Arbeitsblatt oder einen Mini-Guide zum Download.

3. Eintrageformular
Um das Freebie zu erhalten, trägt sich die Person mit ihrer E-Mail-Adresse ein.

4. Danke-Seite (mit Video)
Nach dem Eintrag kommt eine persönliche Botschaft. Z. B. ein kurzes Video, in dem du ein erstes Problem deiner Zielgruppe ansprichst und zeigst, wie du arbeitest. Darunter: ein Button für ein kostenloses Erstgespräch.

5. Fragebogen
Klickt die Person auf den Button, gelangt sie zu einem kurzen Fragebogen zur Vorbereitung des Gesprächs.

6. Terminbuchung
Nach dem Fragebogen wird ein Kalender angezeigt – die Person bucht direkt einen passenden Termin.

7. Erstgespräch
Das Gespräch findet statt. Du lernst die Person besser kennen, kannst helfen, Klarheit schaffen, und im besten Fall entsteht daraus eine Zusammenarbeit.

8. Verkauf oder Folgekontakt
Wenn es passt, wird ein Angebot gebucht. Wenn nicht, bleibt der Kontakt bestehen. Denn Vertrauen baut sich auch über Zeit auf.

Was passiert, wenn jemand auf der Danke-Seite nicht klickt?

Dann startet automatisch eine vorbereitete E-Mail-Serie.

Darin gibst du weitere Impulse, teilst Inhalte, erzählst Geschichten – und lädst erneut zum Gespräch ein.

Was ist der Startpunkt eines Funnels?

Im Beispiel oben startet der Funnel mit einer Facebook-Anzeige.

Das funktioniert, aber es ist nicht die einzige Möglichkeit. Du kannst deinen Funnel genauso gut starten mit:

  • einem Social Media Post
  • einem Blogartikel
  • einer persönlichen Empfehlung
  • einer E-Mail an deine bestehende Liste
  • einer Google-Anzeige
  • einem Vortrag oder Podcast-Auftritt

Entscheidend ist nicht der Kanal.

Sondern dass dein Startpunkt Menschen abholt, die zu dir passen und ihnen einen echten ersten Schritt ermöglicht.

Kostenloser Download

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Warum brauche ich überhaupt einen Funnel?

Vielleicht fragst du dich, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.

Die Antwort: Nur wenn du möchtest, dass dein Marketing planbar wird.

Ein Funnel ist kein magisches Verkaufswerkzeug.

Er ist ein System, das dir hilft, sichtbar zu werden, Beziehung aufzubauen und Einladungen gezielt auszusprechen. Auch wenn du gerade mit etwas anderem beschäftigt bist.

Hier drei gute Gründe, warum ein Funnel für dein Business hilfreich sein kann:

3 Gründe:

  1. Er arbeitet rund um die Uhr 
    Du musst nicht ständig aktiv sein, um gefunden zu werden. Der Funnel läuft im Hintergrund weiter. Auch wenn du Ferien machst oder mit Klient:innen arbeitest.
  2. Er spart Zeit
    Statt wiederkehrende Abläufe manuell zu erledigen, nutzt du Automationen. Du erklärst nicht alles zum hundertsten Mal, dein System übernimmt das für dich.
  3. Er schafft Beziehung
    Mit E-Mails, Inhalten oder Videos bleibst du präsent. Du gibst Einblick in deine Haltung, deine Arbeitsweise und deine Persönlichkeit. So baust du Vertrauen auf und ziehst die Menschen an, die zu dir passen.

Damit dein Funnel funktioniert, brauchst du keinen Baukasten mit 20 Tools. Was du brauchst, ist Klarheit.

Und dafür habe ich eine einfache Struktur entwickelt: die K.L.A.R.-Formel.

Die K.L.A.R.-Formel für deinen Funnel

Ein Funnel bringt nur dann Wirkung, wenn er die richtigen Menschen anspricht.

Bevor du über Tools oder Technik nachdenkst, hilft es, dir vor dem Aufbau vier zentrale Fragen zu stellen. Ich nenne das die K.L.A.R.-Formel:

  • K – Kunde: Wer ist dein Wunschkunde?
  • – Lead Magnet: Wie ziehst du ihn an?
  • – Aufenthalt: Wo erreichst du ihn?
  • R – Resultat: Welche Lösung bietest du ihm an?
K.L.A.R. 4-Fragen-Formel Funnel

K - Kunde: Wer ist dein Wunschkunde?

Wenn du klar weisst, mit wem du arbeiten willst, wird dein Marketing nicht nur wirksamer, sondern auch leichter.

Denn dann gestaltest du Inhalte, die berühren und nicht verwirren.

Du findest klarere Worte, triffst bessere Entscheidungen und entwickelst ein Gespür dafür, was diese Menschen wirklich bewegt.

Frage dich:

  • Wie sieht ihr Alltag aus?
  • Was wünschen sie sich?
  • Was hält sie nachts wach?

Je präziser dein inneres Bild ist, desto klarer wird deine Sprache. Und je klarer deine Sprache, desto stärker wirkt dein Funnel.

L - Lead Magnet: Wie ziehst du ihn an?

Hier geht es um deinen Lead Magnet.

Ein Freebie, das neugierig macht und deine Wunschkund:innen abholt.

Die wichtigste Frage: Was wäre für diese Person jetzt hilfreich, konkret und spannend genug, um ihre E-Mail-Adresse dazulassen?

Das kann sein:

  • ein Arbeitsblatt
  • ein Test
  • ein kurzer Video-Impuls
  • ein Mini-Kurs
  • eine Checkliste
  • oder etwas ganz anderes 

Ein guter Lead Magnet löst kein riesiges Problem, aber er bietet eine erste Lösung aus deiner Gesamtlösung.

Er gibt deinem Gegenüber einen klaren nächsten Schritt und ein Gefühl dafür, wie du arbeitest.

Falls du Inspiration brauchst:

Hier findest du 37 Ideen für starke Lead Magnets mit Beispielen aus verschiedenen Branchen.

A - Aufenthalt: Wo erreichst du ihn?

Dein Wunschkunde kann nur auf dein Angebot reagieren, wenn er davon erfährt.

Deshalb ist es entscheidend zu wissen, wo sich diese Person aufhält.

Frage dich:

  • Auf welchen Plattformen ist sie aktiv? LinkedIn, Instagram, YouTube?
  • Welche Blogs, Podcasts oder Magazine konsumiert sie?
  • In welchen Communities ist sie unterwegs?
  • Nutzt sie Suchmaschinen?
  • Oder ist sie in Newslettern aktiv? 

Je klarer du weisst, wo dein Wunschkunde seine Aufmerksamkeit investiert, desto gezielter kannst du dort präsent sein.

Das bedeutet nicht, dass du überall aktiv sein musst.

Im Gegenteil: Wähle gezielt aus und werde dort konsequent sichtbar.

R - Resultat: Welche Lösung bietest du ihm an?

Deine Wunschkund:innen suchen keine Methode. Kein Tool. Kein «Wie».

Sie suchen eine Lösung. Ein Ergebnis, das für sie spürbar etwas verändert.

Frage dich:

  • Was verändert sich im Leben deiner Kund:innen, wenn ihr zusammenarbeitet?
  • Was können sie danach tun, fühlen oder entscheiden, was vorher nicht möglich war? 

Je klarer du das Resultat benennen kannst, desto leichter wird es für andere, sich dafür zu entscheiden. 

Denn wenn die Lösung stimmig ist, wird der Preis zweitrangig.

Wenn du mehr zur K.L.A.R.-Formel erfahren möchtest: Ich habe einen detaillierten Artikel (öffnet in separatem Fenster) dazu geschrieben.

Welche Tools und Elemente brauchst du für einen Funnel?

Das hängt davon ab, wie dein Funnel aufgebaut ist. 

Aber keine Sorge: Du brauchst kein Technik-Studium. Was zählt, ist eine klare Struktur und Tools, die dich dabei unterstützen. 

Hier sind die wichtigsten Elemente:

1. Ein Lead Magnet
Ein hilfreiches Freebie, das Interesse weckt und den Einstieg ermöglicht.

2. Ein Eintrageformular
Damit sammelst du E-Mail-Adressen. Das Formular kann direkt in deiner Website eingebunden sein oder vom E-Mail-Tool erstellt werden.

3. Eine Landingpage oder Website
Hier präsentierst du dein Angebot. Kurz, klar, mit einem klaren Call-to-Action. Tools wie Elementor, FunnelCockpit oder Systeme wie Squarespace helfen dir dabei.

4. Ein E-Mail-Marketing-Tool
Du brauchst ein Tool, das automatisierte E-Mails verschicken kann. Zum Beispiel Brevo, ActiveCampaign oder Kit. Wichtig: Es sollte visuelle Automationen ermöglichen, damit du den Überblick behältst.

5. Eine E-Mail-Serie
Nach dem Eintrag beginnt der Beziehungsaufbau. Du schickst ein paar E-Mails mit hilfreichen Impulsen, die zeigen, wie du denkst und arbeitest. Nicht mit Druck, sondern mit Haltung.

Optional, aber wirkungsvoll:

  • ein kurzes Video auf der Danke-Seite
  • ein automatisiertes Webinar
  • ein Online-Kalender zur Terminbuchung ein Fragebogen zur Vorbereitung 

Diese Elemente müssen nicht alle auf einmal stehen. Du kannst mit dem Nötigsten starten und dann Schritt für Schritt ausbauen.

Fazit

Ein Funnel ist kein Zaubertrick.

Aber er ist ein kluges System, um dein Business sichtbarer und wirksamer zu machen.

Wenn du weisst, für wen du da bist – wenn du weisst, was du gibst – dann hilft dir ein Funnel, daraus eine klare Einladung zu machen.

Du brauchst nicht sofort das perfekte System. Aber du kannst mit einem einfachen Startpunkt beginnen und dann lernen, was für dich funktioniert. Vielleicht passt dein erster Lead Magnet noch nicht ganz.

Vielleicht spricht deine Sprache noch nicht die Richtigen an. Vielleicht braucht dein Funnel noch etwas Feintuning.

Das ist normal. Wichtig ist: Du bleibst dran.

Gratis-Ratgeber: 6 visualisierte Funnel-Beispiele

In diesem Dokument zeigen wir dir verschiedene Beispiele, jeweils mit dem Ziel, den Funnel so einfach und die Wege so kurz wie möglich zu gestalten.

Zu jedem Beispiel gibt es eine kurze Erklärung, welche Funnel-Elemente verwendet werden und weshalb.

Nicht jeder Funnel ist für jede Situation gleich gut geeignet. Darum unterscheiden sie sich leicht.

Viel Spass damit – und vor allem: mach einen konkreten Schritt! Es macht einen grossen Unterschied!

Möchtest du herausfinden, wo du gerade stehst und was dein sinnvoller nächster Schritt ist?

Dann schau dir Uplevel Insight an.

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Insight ist ideal, wenn du dein Business klarer aufstellen, deine Sichtbarkeit steigern und dein Marketing stimmiger gestalten willst.

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3 Responses

  1. Vielen Dank für diesen informativen und praxisnahen Artikel zum Thema Marketing-Funnel. Die Erklärung, wie ein Funnel als effizientes Marketinginstrument dient, ist besonders für Solopreneure, Coaches und Experten von großem Wert. Die Darstellung der verschiedenen Funnel-Typen und ihrer Ziele, wie etwa die Umwandlung von Interessenten zu Kunden, war sehr aufschlussreich. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung eines Funnels, inklusive der Diskussion über notwendige Tools und die ‹4-Fragen-Formel›, bietet eine hervorragende Orientierung für die praktische Umsetzung. Der Artikel hebt effektiv hervor, wie wichtig es ist, einen Funnel auf die Bedürfnisse und das Verhalten der Zielgruppe anzupassen, um erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen. Großartige Arbeit!

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